Keine Lust aufzuräumen? Meine 3 besten Motivationtipps!

Ich mag heute nicht aufräumen. Und morgen hab ich auch keine Lust darauf. Und der Kleiderschrank kann mich mal, genauso wie unsere Rumpelkammer. Frühjahrsputz? Noch nie ist mir die Motivation dafür so schwer gefallen wie in diesem Jahr.

Ja, auch Ordnungsprofis haben Motivationstiefs!

Fiese, riesengroße Löcher, aus denen sie genauso schwer rauskommen wie andere Menschen auch. Ich schwör euch: Wer heute in unsere Küche schauen würde, der bekäme es mit der Angst zu tun.

Jeder kennt diese Unlust, Ordnung zu schaffen. Besonders schwierig ist es, wenn man ein großes Projekt vor sich her schiebt, wie beispielsweise den Kleiderschrank auszumisten oder endlich Ordnung in der Garage zu schaffen.

Es gibt jede Menge toller Tipps, wie man an solche Sachen rangehen sollte – ToDo-Listen schreiben, kleine Schritte machen, nicht alles auf einmal in Angriff nehmen etc. Aber darum geht es heute nicht. Heute zeige ich euch meine ganz persönlichen Tricks, wie ich wieder in die Aufräum-Spur komme, wenn ich keine Lust aufzuräumen habe. Sie sind ganz frei Schnauze überlegt, haben kein psychologisches Konzept oder ähnliches, sondern sind meine kleinen Geheimwaffen gegen den Ordnungs-Blues. Vielleicht mögt ihr sie ja auch oder habt ähnliche Ideen?

1. Das Neid-System, wenn man keine Lust aufzuräumen hat

So schön soll es bei mir auch sein! Mein allerbester Lieblingstrick bei „keine Lust aufzuräumen“: Ich schaue mir mein Ordnungsboard auf Pinterest an. Es gibt ein paar tolle Bilder mit wunderbar sortierten Küchenschränken oder wunderschönen Kleiderschränken. So soll es bei mir auch aussehen! Wenn ich es mir lange und oft genug anschaue, dann kommt die Motivation schon von ganz alleine.

Noch ein Tipp: gerade bei größeren Umräumprojekten oder Makeovern ist Pinterest eine tolle Inspirationsquelle. Macht aber nie den Fehler, schon vor dem Sortieren und Umräumen neue Container, Boxen oder andere Aufbewahrungsutensilien zu kaufen. Das geht immer nach hinten los! Mal sind sie dann nicht groß genug oder passen nicht optimal oder, oder, oder …

Darum kann Pinterest dich so super motivieren

  1. bietet Pinterest eine Fülle von Ideen und Tipps für die Organisation und Dekoration von Räumen. Du kannst Bilder von ordentlichen und schön gestalteten Wohnbereichen durchsuchen, die dich dazu inspirieren, dein eigenes Zuhause ähnlich zu gestalten. Von minimalistischen Designs bis hin zu cleveren Stauraumlösungen gibt es auf Pinterest eine Vielzahl von Ideen für jeden Geschmack und jedes Budget. Die visuelle Natur der Plattform ermöglicht es dir, sich leicht vorzustellen, wie deine eigenen Räume aussehen könnten, wenn sie aufgeräumt und organisiert wären.
  2. fungiert Pinterest als eine Art virtuelles Vision Board. Indem du Bilder von aufgeräumten Räumen und organisatorischen Systemen sammelst und pinnst, erstellst du eine visuelle Darstellung deiner Ziele und Wünsche in Bezug auf Sauberkeit und Ordnung. Dies kann dazu beitragen, Motivation zu schaffen, diese Ziele zu erreichen.
  3. dient Pinterest als Informationsquelle für praktische Tipps und Tricks zum Aufräumen. Von Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Organisation von Schränken bis hin zu Checklisten für Frühjahrsputzprojekte bietet es eine Fülle von Ratschlägen und Anleitungen, die dir helfen können, deine Aufräumziele zu erreichen.

Erst alles fertig ausmisten und dann einen genauen Plan machen, was man braucht. Messt gut aus und rechnet euch den Bedarf aus. Denn es macht keinerlei Sinn unnötige Dinge anzuschaffen. Wir wollen ja ein cleaneres Leben führen.

Ein kurzer Ausflug in die Wissenschaft zum Thema Neid

Neid ist eine Emotion, die oft negativ besetzt ist, aber eine überraschende Motivationskraft besitzt. Menschen erleben Neid, wenn sie das Gefühl haben, dass jemand anderes etwas besitzt oder erreicht hat, was sie selbst gerne hätten. Obwohl Neid oft als destruktiv betrachtet wird, haben Studien gezeigt, dass er auch als motivierender Antrieb dienen kann. Lass uns schauen, warum und wie Neid motivieren kann.

1. Evolutionäre Perspektive:

Evolutionäre Psychologen argumentieren, dass Neid eine adaptive Funktion hatte, indem er Menschen dazu motivierte, um Ressourcen zu konkurrieren. In primitiven Gesellschaften konnte Neid dazu führen, dass Menschen härter arbeiteten, um ihre Position innerhalb der Gruppe zu verbessern und mehr Ressourcen zu erlangen.

2. Soziale Vergleichstheorie:

Die Soziale Vergleichstheorie besagt, dass Menschen sich ständig mit anderen vergleichen, um ihre eigenen Fähigkeiten und Erfolge einzuschätzen. Wenn diese Vergleiche dazu führen, dass sie sich schlechter fühlen, kann Neid entstehen. Dieser Neid kann dann als Ansporn dienen, um die Lücke zwischen sich selbst und anderen zu schließen, sei es in Bezug auf Erfolg, Reichtum oder Status.

3. Forschungsergebnisse:

Studien haben gezeigt, dass Neid tatsächlich motivationsfördernd sein kann. Eine Untersuchung von Smith und Kim (2007) ergab zum Beispiel, dass Menschen, die sich neidisch fühlten, motivierter waren, um ihre Leistung zu verbessern, als diejenigen, die sich nicht neidisch fühlten. Ähnliche Ergebnisse wurden auch in anderen Studien gefunden, die darauf hinweisen, dass Neid einen positiven Einfluss auf die Leistung haben kann, insbesondere wenn er mit dem Glauben an die eigene Fähigkeit kombiniert wird.

4. Mechanismen der Motivation:

Ein möglicher Mechanismus, durch den Neid motivieren kann, ist die Aktivierung des Wettbewerbsgeistes. Wenn Menschen neidisch auf die Erfolge anderer sind, kann dies ihren Wunsch verstärken, selbst erfolgreich zu sein, um sich mit diesen anderen zu messen oder sie sogar zu übertreffen.

5. Der Umgang mit Neid:

Obwohl Neid also durchaus motivierend sein kann, ist es wichtig, ihn konstruktiv zu nutzen. Statt sich von Neid überwältigen zu lassen, sollten Menschen ihn als Ansporn nutzen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen und an ihrer persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Außerdem kann es hilfreich sein, Neid als Hinweis darauf zu betrachten, welche Ziele oder Ressourcen einem besonders wichtig sind, und sich darauf zu konzentrieren, diese zu erreichen, anstatt sich ausschließlich mit anderen zu vergleichen.

2. keine Lust aufzuräumen: Get the Flow

aufgeräumtes Bücherregal

Ich fange gerne mit etwas an, was ich aufräumen mag. Beispielsweise sortiere ich meine Bücher unglaublich gerne. Zu denen habe ich ein ganz besonderes Verhältnis und weil ich sie so liebe, müssen sie natürlich gehegt und gepflegt werden.

Und so komme ich in einen schönen Aufräumflow und mache dann weiter mit dem Rest vom Wohnzimmer und vielleicht schaffe ich es dann sogar bis zur Küche. Aber ist erst mal das Eis gebrochen, dann räumt es sich gleich viel leichter.

aufgeräumtes Bücherregal

Sucht euch also einen Bereich, eine Schublade oder ähnliches, was ihr wirklich gerne sortiert und startet von da die Aufräumrunde.

3. Belohnung

Ok, ok, jetzt sind wir doch wieder im psychologischen Bereich gelandet. Dinge erledigen sich natürlich viel besser, wenn man sich anschließend mit etwas belohnt. Und so stelle ich mir die leckere Schokolade bei einer Tasse Tee in der frisch geputzten Wohnung vor. Oder das entspannende Bad in einem tiptop sauberen Bad. Und die Belohnung gibt es natürlich wirklich erst, wenn das gesetzte Ziel erreicht wurde. Schummeln gilt nicht!

Belohnung fuer getane Arbeit

Ein kurzer Ausflug in die Wissenschaft zum Thema Belohnung

Das Aufräumen ist oft eine lästige Aufgabe, die viele von uns vor sich herschieben. Doch warum können Belohnungen uns dazu motivieren, diese ungeliebte Pflicht zu erfüllen? Die Antwort darauf liegt in den komplexen Mechanismen unseres Gehirns, die durch verschiedene neurologische Prozesse beeinflusst werden. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit der wissenschaftlichen Erklärung dafür beschäftigen, warum Belohnungen eine so starke Motivationsquelle zum Aufräumen darstellen.

Die Neurobiologie der Belohnung

Um zu verstehen, wie Belohnungen unsere Motivation beeinflussen, müssen wir einen Blick auf das Belohnungssystem des Gehirns werfen. Dieses System umfasst hauptsächlich den ventralen Tegmentalbereich (VTA), den Nucleus accumbens und den präfrontalen Kortex. Wenn wir eine Belohnung erfahren, wie zum Beispiel das Gefühl der Befriedigung nach dem Aufräumen eines Raumes, werden in diesen Regionen Neurotransmitter wie Dopamin freigesetzt.

Dopamin spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Motivation und Belohnung. Es verstärkt Verhaltensweisen, die zu angenehmen Erfahrungen führen, und motiviert uns, diese Verhaltensweisen zu wiederholen. Wenn wir also eine Belohnung für das Aufräumen erhalten, wird Dopamin ausgeschüttet, was dazu führt, dass wir dieses Verhalten in Zukunft eher wiederholen.

Belohnungen als Verstärker

Belohnungen fungieren auch als Verstärker für bestimmte Verhaltensweisen. Dieser Effekt wird durch das Prinzip des operanten Konditionierens erklärt, das von dem Psychologen B.F. Skinner entwickelt wurde. Laut diesem Prinzip wird ein Verhalten durch positive Verstärkung verstärkt, wenn es mit einer Belohnung verbunden ist. Mit anderen Worten, wenn wir belohnt werden, nachdem wir aufgeräumt haben, wird das Aufräumen als positiv verstärkt, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wir es wieder tun.

Intrinsische und extrinsische Motivation

Es ist wichtig anzumerken, dass es zwei Arten von Motivation gibt: intrinsische und extrinsische. Intrinsische Motivation bezieht sich auf das innere Verlangen, eine Aufgabe auszuführen, weil sie selbst befriedigend ist. Extrinsische Motivation hingegen bezieht sich auf das Streben nach Belohnungen oder Vermeidung von Bestrafungen von außen.

Während intrinsische Motivation oft als langfristig nachhaltiger angesehen wird, kann extrinsische Motivation dennoch eine wichtige Rolle spielen, insbesondere wenn es darum geht, unangenehme Aufgaben wie das Aufräumen zu bewältigen. Belohnungen können extrinsische Motivation bieten, indem sie einen Anreiz schaffen, eine Aufgabe abzuschließen, die sonst wenig intrinsische Befriedigung bietet.

Studien zur Belohnung und Motivation zum Aufräumen

Eine Reihe von Studien haben die Auswirkungen von Belohnungen auf die Motivation zum Aufräumen untersucht. Eine Untersuchung, durchgeführt von Forschern an der Stanford University, fand heraus, dass Kinder eher bereit waren, ihr Spielzeug aufzuräumen, wenn sie eine Belohnung erhielten, im Vergleich zu denen, die keine Belohnung erhielten.

Eine weitere Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift „Motivation and Emotion“, ergab, dass die Aussicht auf eine Belohnung die Motivation zum Aufräumen bei Erwachsenen signifikant steigerte. Die Teilnehmer waren bereit, mehr Zeit und Mühe zu investieren, um eine Aufgabe zu erledigen, wenn sie eine Belohnung dafür erhielten.

Und? Ist da was für euch dabei? Habt ihr auch Tricks, um euch zu motivieren?

Belohnung fuer getane Arbeit

Noch mehr Motivatione, wenn du keine Lust aufzuräumen hast, gesucht? Dann gefällt dir vielleicht der Bericht Ordnung halten ist wie Diät – 2 Wege aus der Motivationskrise, die funktionieren! 

Foto des Autors

Über Sabine

Ordnung war schon immer eine Leidenschaft von mir. Eine ordentliche Wohnung ruft tiefe Entspannung und Freude bei mir hervor! Leider, leider bin ich eine faule Socke, die zwar sortierte Wäsche liebt, aber eigentlich lieber ein Buch lesen würde. Also machte ich mir Gedanken zu folgender Frage: „Wie kann ich eine maximal ordentliche Wohnung mit minimalem Einsatz bekommen?“ Und das ist nun meine Mission! Viel Ordnung mit wenig Aufwand!

hier findest du alle Beiträge von Sabine

6 Gedanken zu „Keine Lust aufzuräumen? Meine 3 besten Motivationtipps!“

  1. Liebe Sabine,
    den Trick, mir Fotos auf Pinterest anzusehen, habe ich auch schon angewandt. Noch mehr motiviert es mich aber, Ordnung-Blogs wie deinen zu lesen!
    Liebe Grüße von Manuela

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  2. Das Neid-System ist ja mal eine gute Idee^^ Darauf bin ich bis jetzt noch nicht gekommen.
    Ich bin dann eher der Mensch der ganz viele ToDo´s Notizzettel auf dem Desktop hinterlegt und die dann abarbeitet.

    Was mir aber am meisten geholfen hat, ist das ich mir angewöhnt habe täglich Ordnung zu halten. Wenn man jeden Tag ein wenig aufräumt, ist es deutlich entspannter, wie wenn man das nur an einem Tag machen muss und dann viel vor sich hat.

    Viele Grüße & ein schönes Wochenende
    Mike

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  3. Mir hilft es, das Chaos mit dem Handy zu fotografieren – wenn ich dann das Bild sehe, bin ich entsetzt: viel mehr, als wenn ich die Unordnung in der Realität anschaue und mit geübten Blick „daran vorbeischaue“. Die Fotografie schafft wahrscheinlich eine Distanz, die das ganze auf einmal als die klare Unordnung darstellt, die es ist, anstatt nur „ach, das bisschen Kram“.

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  4. Ein sehr guter Artikel zum Thema Aufräumen, wie ich finde. Es liegt in meiner Familie, dass wir alle Messis sind aber der Trick sich ein Ordnungsboard auf Pinterest anzugucken werde ich ausprobieren. Bei meinen Eltern war es so schlimm, dass sogar eine Entrümplung stattfinden musste.

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