Depression

Wenn mal wirklich nichts mehr geht – Wie bekomme ich den Haushalt in den Griff? | Video

 

Vor vier Jahren war ich gesundheitlich ganz, ganz weit unten. Das Einzige, was noch funktionierte war das Selbstmitleid, der Gang zur Toilette und das Durchziehen aller Staffel der „Vampire Diaries“. Und das nicht nur ein paar Tage lang. Viel Krankheit, keine Motivation

Ich hatte in dieser Zeit den besten Mann an meiner Seite und eine ganz wunderbare Tochter. Aber trotzdem bekam ich immer, wenn ich durch die Wohnung ging Schuldgefühle. Aber es war mir einfach unmöglich, mich um das Blumengießen, Wäschewaschen oder das Ausräumen der Spülmaschine zu kümmern. Klar ging es mir gesundheitlich nicht gut, aber rein körperlich hätte ich das schon schaffen können – nur irgendwann war der einfachste Alltag zu viel. ich habe auf mein Laptop gestarrt und vor mich hin gejammert. Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich ein wirklich schlimme Depression hatte. Aber was tun bei Krankheit, ohne Motivation, um den Haushalt einigermassen zu wuppen?

Krankheit Motivationslosigkeit

Alles ist unmöglich

Kennt ihr das, wenn man sich umschaut und das Wort „unmöglich“ vor dem inneren Auge auftaucht? Dabei ist es egal, ob das Leben einen gerade überfordert, ob man krank ist oder ein Schicksalsschlag einen in die Knie zwingt. Vielleicht habt ihr gerade ein wunderschönes Baby bekommen und es will einfach nicht so funktionieren, wie ihr es geplant habt? Oder ihr habt Angst? Angst ist das Allerschlimmste, weil sie einen so unsagbar lähmen kann … Es fehlt die Zeit … oder Energie … oder beides. Oder man wacht morgens voller Motivation auf, endlich das Chaos wieder in den Griff zu bekommen und ein paar Stunden später hat man sich im Sumpf von außer Kontrolle geratenen Spielsachen, Wäschebergen und Kindergequängel wieder verloren. Kenne ich. Und kennt ihr bestimmt auch.


Krankheit Motivation

Alle sind besser organisiert, haben ihr Leben farblich kodiert, die Wäsche ordentlich gefaltet und sind super gelaunt. Nur bei mir liegt ein riesiger Berg dreckiger Sachen vor der Waschmaschine und wenn ich das hier schreibe, dann meine ich das auch so. Leider befindet sich die Waschmaschine im Bad und somit auch der Berg. Und kennt ihr die klebrige Stelle, die seit mindestens einer Woche auf dem Küchenboden ist?

Wir wollen wirklich, dass unser Haus sauber ist und unsere Poststapel sortiert und abgeheftet wird. Wir haben wirklich die gute Absicht, Dinge zu erledigen. Aber dann sind wir so müde und unmotiviert, dass wir noch die Energie für ein Schokoladendinner haben und das war es.

Raus aus dem Sumpf: Weniger Krankheit, mehr Motivation

Klar ist, dass jetzt natürlich der Punkt kommt, an dem ich euch das rate, was ich auch tun musste: Sich an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Ich ärgere mich immer, wenn ich Ordnungsratgeber lese, dass mit so lapidaren Sätzen wie „und dann entscheiden wir uns, mehr Ordnung in unser Leben zu bringen.“ alles geklärt zu sein scheint. Kann man machen. Wenn man nicht gerade in einer depressiven Verstimmung steckt, sich mehrmals am Tag übergeben muss oder sehr geübt in Achtsamkeit und der Benutzung von Affirmationen ist. Aber ganz ehrlich: So flottikarotti klappt das nicht. Denn wenn es so einfach wäre, dann würden alle in schicken Wohnung leben und keine Probleme mehr haben.

Oder man bekommt den oft auch zitierten Satz mit den kleinen Schritten um die Ohren gehauen. Kleine Schritte? Prima Idee! Aber welche? Und wo beginnen sie? Und wie klein darf denn der Schritt sein? Reicht es schon, wenn ich mich nach drei Tagen endlich mal wieder dusche?

Achtung: Jeder hat eigentlich einen ganz guten Sinn dafür, wie klein sein ganz persönlicher Schritt ist. bei einer Depression ist das Aufstehen schon eine enorme Leistung. Andere haben größere „kleine Schritte“ und räumen beispielsweise die gesamte Wäsche weg.

Also erst mal ganz wichtig vorne weg, um den Druck rauszunehmen: Unser Chaos ist nicht an einem Tag entstanden. Und es kann auch nicht an einem Tag beseitigt werden. Und: Andere sind egal! Die Küchenbilder auf Instagram sehen alle so fantastisch aus? Glaub mir, der Boden unter der Küchenspüle klebt genauso wie deiner! Und kein Kind wird sich vernachlässigt fühlen, wenn die Spielsachen mal nicht ordentlich organisiert sind.

Motivation bei Krankheit

Krankheit & Motivation – Wo anfangen?

Wenn einen das Leben aus der Kurve getragen hat und man langsam wieder starten möchte, dann ist es ganz wichtig zu schauen, was denn wirklich essentiell wichtig ist. Ihr werdet erstaunt sein, dass das gar nicht so viel ist. Ein Dach über dem Kopf, Nahrung für alle, ordentliche Kleidung. Und mit ordentlicher Kleidung meine ich nicht, dass das Kindergartenkleidchen gebügelt sein muss. Ich meine damit saubere, passende und heile Wäsche. Und klar: Schule ist wichtig – auch wenn es euch richtig schlimm geht, steht das für die Kinder immer auf der Prioliste – aber das ist klar, oder?

Soweit die wirklichen Basics. Und damit die funktionieren habe ich euch 5 wichtige Punkte aufgeschrieben, die mir geholfen haben. Auf den ersten Blick mögen sie wirklich sehr Basic sein, aber wenn du mal kurz in dich reinhörst, dann wirst du feststellen, dass es manchmal wirklich nicht mehr braucht.

#1 Für den Bauch und etwas Anzuziehen

Was gibt es zu essen? Kochen überfordert meistens schon. Denn wir verbinden ganz viel mit dem Zubereiten von Mahlzeiten. Wir wollen unserer Familie und uns etwas auf den Tisch stellen, was wir mit Liebe zubereitet haben und was uns gesund erhält. Fühlt ihr die Emotionen, die damit verbunden sind? Und dafür reicht unsere Energie dann manchmal einfach nicht mehr aus.

Also streiche das Emotionale lasse nur noch das „Nährende“: Mache einen kleinen Plan, damit die Woche abgedeckt ist. Hier geht es nicht um kulinarische Experimente, sondern um die Basis. Frühstück, Pausenbrot, Mittag-/Abendessen – Brot, Nudeln, Suppe. Geht es dir nicht gut, dann erwartet niemand ein Sternemenue. Vielleicht schaust du nach Fertigprodukten in guter (Bio) Qualität? Niemand wird an Unterernährung oder Skorbut sterben, wenn es mal ein paar Tage nur Nudeln mit Soße oder Backofen-Pommes gibt.

Dann ran an die Waschmaschine: Einmal alles durchsortieren und durchwaschen. Stell Körbe auf, in die die gewaschene Wäsche pro Person kommt. Keine Bügelaktionen, keine großen Faltpartys – vergiss nicht, hier geht es nur um die Basics! So kann sich jeder etwas Frisches aus dem Korb fischen und keiner verlottert. Aber mach dich einfach in der Zeit frei und akzeptiere Farbzusammenstellungen, die sonst nicht aus dem haus gehen dürften 😉

Krankheit Motivationslosigkeit

#2 Time is Money

Der Blick in den Kalender ist wichtig! Nicht, um dich zu stressen. Cancel alle Termine und schlepp dich nirgends hin. Elternabende finden auch ohne dich statt, wichtige Meetings auch. Ehrlich! Aber: Dinge, die Geld kosten können Priorität haben. Das sind offene Rechnungen, die Rückgabe von Bibliotheksbüchern, aber oft auch Elternbriefe, die unterschrieben werden müssen (Schulbuchausleihe etc.). Das solltest du irgendwie hinbekommen. Warum dieser Punkt wichtig ist? Zum einen spart er bares Geld! Zum anderen gibt es dir aber auch das gute Gefühl, dass dir dein Leben nicht komplett entgleitet. Ein paar abends schnell eingegebene Überweisungen kosten kaum Energie, sagen aber deinem Unterbewusstsein „Hey, ich habe etwas Wichtiges abgehakt!“

#3 die schnelle Morgenroutine (oder halt auch abends)

Geht es dir ein bisschen besser? Hast du ein paar Minuten? Dann ist der nächste Schritt eine kleine Routine in den Tag einzubauen. Es sind nur ein paar Kleinigkeiten, die einen wirklichen Unterschied machen. Ich liste sie auf und du kannst sie jeden Tag ein bisschen erweitern:

  1. Geschirr spülen
  2. Oberflächen in der Küche abwischen
  3. Tisch abdecken und abwischen
  4. Oberfläche im Bad abwischen
  5. Spielzeug ins Kinderzimmer bringen
  6. Wäsche wegräumen

Nicht vergessen: Am Anfang ruhig das weglassen, was nicht essentiell ist. Starte mit einer Aufgabe oder mit zweien – je nachdem wie du dich fühlst. Bei mir leidet das Bad immer am meisten 🙂 Lasse dich nicht entmutigen, wenn es ein paar Wochen dauert, bis die Routine zur Gewohnheit wird.

Das Erstaunliche ist: Diese 6 Punkte decken wirklich so viel ab, dass die Wohnung/das Haus ordentlich erscheint! Schon ein abgedeckter und leer geräumter Esstisch ist ein echtes Wunderding. Probier es aus!

#4 Jeden Tag ein Special

Es geht voran! Und wenn du soweit bist, dann nimmst du dir jeden Tag eine Spezialaufgabe vor. Das kann Staubsaugen sein. Oder das komplette Aufräumen eines Zimmers. Blumengießen, ein Fenster putzen, die Dusche durchwischen. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um das gute Gefühl etwas geschafft zu haben – sei es noch so klein!

Oooooooooder: dein Special ist eine Haushaltshilfe. Besorg dir eine Putzfrau, die dich unterstützt. Jaja, hab ich natürlich nicht vorgeschlagen ;-).

#5 Such dir Entlastung Krankheit & fehlender Motivation

Als es mir so schlecht ging, bekam ich im Nachhinein, als ich von meiner schlimmen Zeit erzählte, immer ein „Warum hast du denn nichts gesagt? Ich hätte dir doch geholfen!“ Ja, warum hab ich nicht? Nicht ganz einfach bei Krankheit und fehlender Motivation.

Bei mir war es ganz einfach: Ich wollte nicht, dass mich jemand verheult und als Häufchen Elend in meinen Schlabberklamotten auf dem Bett sieht. Ich wollte nicht, dass jemand mein Chaos sieht – mein innerliches und mein äußerliches. Ich wäre vor Peinlichkeit gestorben.

Wenn ihr es schafft, dann nehmt die Hilfe von Freunden an! Ehrlich! Wenn ihr so seid wie ich, dann sucht euch andere Entlastung. Bestellt Essen beim Lieferdienst, bringt die Hemden des Mannes in die Reinigung, gebt die Kinder ab. Das Kind möchte spät noch abgeholt werden, aber euch fallen die Augen zu? Bestellt ein Taxi. Die Oma braucht frische Wäsche im Krankenhaus und ihre Wohnung ist ewig weit weg? Kauft einen Packen neue. Amazon liefert mittlerweile fast alles – von der Windel bis zur glutenfreien Nudel.

Entlaste dich! Ehrlich, das ist die beste Methode um kurzfristig wieder auf die Beine zu kommen. Nur so kannst du langsam wieder in den Alltag finden und der ewigen Spirale aus „das schaff ich sowieso nie“ entkommen.

Und noch ein ganz kleiner Tipp von mir: Weine eine Runde! Setz dich ins Auto, wenn es niemand sehen soll. Leider kann ich das nicht gut auf Kommando und so sehe ich mir einen unglaublich traurigen Film an. Tränen sind wahnsinnig stressabbauend – probier es aus!

Du magst meine persönliche Geschichte hören? Dann schau dir das Video dazu an:

 

Foto des Autors

Über Sabine

Ordnung war schon immer eine Leidenschaft von mir. Eine ordentliche Wohnung ruft tiefe Entspannung und Freude bei mir hervor! Leider, leider bin ich eine faule Socke, die zwar sortierte Wäsche liebt, aber eigentlich lieber ein Buch lesen würde. Also machte ich mir Gedanken zu folgender Frage: „Wie kann ich eine maximal ordentliche Wohnung mit minimalem Einsatz bekommen?“ Und das ist nun meine Mission! Viel Ordnung mit wenig Aufwand!

hier findest du alle Beiträge von Sabine

27 Gedanken zu „Wenn mal wirklich nichts mehr geht – Wie bekomme ich den Haushalt in den Griff? | Video“

  1. Liebe Sabine,
    Vielen Dank für deinen interessanten, sehr persönlichen und liebevollen Beitrag, der mich auch noch an der ein oder anderen Stelle zum Lachen gebracht hat.

    Ich kann dir in vielen Punkten beipflichten und kenne die ein oder andere Phase leider auch sehr gut. (auch wenn ich keine Kinder habe sondern an deren Stelle verschiedene Kunde und Projekte da ich Ich als selbstständige Dienstleisterin arbeite).

    Aber aus welchem Grund auch immer man in diesen Teufelskreis aus Selbstanspruch und Überlastung hinein gerät, letzten Endes ist man selbst auch der Einzige der sich da behutsam wieder hinaus führen kann, auch wenn eine liebevolle Begleitung durch Partner, Familie und Freunde enorm helfen kann.

    Du hast es mit deinen 5 Vorschlägen auf den Punkt gebracht, denn am Anfang können die Schritte ruhig klein sein, sie werden wachsen – und mit ihnen die Menschen die sie machen.

    Ich hoffe dass viele diesen wirklich liebevollen Artikel lesen, damit vielleicht auch erkennen können dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind und den Mut finden, die ersten kleinen Schritte zu machen.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  2. Ich habe, als es mir unglaublich schlecht ging, immer bei den Hunderunden geheult. Teilweise war das der einzige Zeitpunkt des Tages, an dem ich vollständig ausgehtauglich bekleidet das Haus verlassen habe. Zumindest diese eine Stunde funktionieren…. manchmal habe ich dann im Wald Wanderer getroffen, die ganz schön seltsam geschaut haben, wenn ihnen ein verheultes Wesen mit großem Hund entgegen gekommen ist.
    Liebe Grüße
    Gabi

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  3. Hallo liebe Sabine,
    vielen lieben Dank für diesen Beitrag. Er spricht mir aus der Seele. Ich habe auch mit einem Erschöpfungssyndrom zu kämpfen und weiß genau wie man sich fühlt, wenn einem alles zu viel ist und nix mehr geht. Man will alles machen aber bekommt nichts auf die Reihe. Schlimm finde ich das jemand, der das noch nie hatte sich es nicht im geringsten vorstellen kann wie das ist; und Bekannte meinen man ist desinteressiert wenn man sich nicht aufraffen kann etwas zu machen oder miteinander zu machen.
    Deine Anregungen und Tipps sind toll und der ganze Artikel ist wirklich aufmunternd.
    Vielen Dank dafür.
    Liebe Grüße Melanie

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  4. Was für ein toller, ehrlicher und hilfreicher Beitrag!! Ich sollte ihn mir ausdrucken und an den Kühlschrank hängen…
    Vielen lieben Dank dafür und alles Gute für Dich!

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  5. Toll geschrieben, und Respekt vor deinem Mut zur Ehrlichkeit. Mir ging es ähnlich als mich die Grippe erwischt hatte. Die Krankheitssymptome waren schnell weg aber meine Kraft und Energie kam für 4-5 Monate nicht wieder. Da dachte ich zwischenzeitlich auch , wieso überhaupt noch aufstehen, du schaffst körperlich doch sowieso nichts. Dann hab ich es wahrscheinlich intuitiv gemacht wie du, jeden Tag nur etwas. Dann wurde eben nicht das ganze Bad geputzt sondern nur das Becken… ich habe meinen Sohn tatsächlich auch mal ins Taxi gesetzt und öfter was bestellt, viele Dinge so wie du gemacht. Schön hier mal zu lesen das eben auch das nicht perfekte zum Leben dazu gehört.
    Viele Grüße Kathrin

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  6. Ich muss gerade weinen, ich fühle mich mit meiner Antriebslosigkeit sehr schlecht und schuldig und dachte bis jetzt ich bin die einzige und die letzte. Ich versuche immer wieder alles in den Griff zu bekommen aber sobald ich mit einer Aufgabe fertig bin, ist alles andere wieder in totalem Chaos. Ich werde jetzt deine Tipps ausprobieren. Vielleicht klappt es endlich? Vielen Dank für den Beitrag.

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  7. Oh vielen Dank! Du hast exakt meine Situation und Gedanken beschrieben. Wie tröstlich, damit nicht alleine zu sein! Ich werde mich an deinen Tipps versuchen festzuhalten.
    Ich vergesse schnell, dass viele Menschen mal traurig, beschämt oder überfordert sind. Damit versteckt man sich in der Regel ja. Aber wir sind viele.

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  8. Diesen Bericht habe ich gerade dringend gebraucht. Seit der 6. Woche meiner Schwangerschaft bleibt im Haushalt so viel liegen. Zwischen Arbeit, Übelkeit und Müdigkeit bleibt das Aufräumen einfach auf der Strecke… Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist. Einige der Tipps habe ich auch schon umgesetzt, sind auf jeden Fall super hilfreich sich nicht wie ein Häufchen Elend zu fühlen !
    Danke dir!

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  9. Ganz, ganz lieben Dank für Deine ehrliche Beschreibung der Situation! Auch ich habe mich absolut darin wiedergefunden, vor allem mit den Gedanken, dass es bei niemand anderem so schlimm aussieht wie bei mir und dass alle anderen es besser hinkriegen. Es tut einfach so gut zu lesen, dass ich nicht der allerletzte Loser bin (auch wenn mein Kopf das schon weiß, ist es im Bauch oft noch nicht angekommen…) Von Dir kann ich dann Tipps auch eher annehmen, weil der Satz „die weiss ja gar nicht wie schlimm das wirklich ist“ nicht mehr zählt. Und wenn Du Dich da selber raus geholt hast hab ich ja auch eine Chance 😉
    Wirklich vom Herzen ein großes Dankeschön und Hut ab!

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  10. Wow. Ich bin sehr geflasht von Deinen ehrlichen Worten. Uch hatte Anfang des Jahres eine Erschöpfung und versuche meinen Alltag wieder zu meistern. Du machst mir Mut. Es ist schön zu hören, dass es Dir genauso ging, bzw geht.

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  11. Ja. Genauso ist es. Ich mache es genauso, wie du es in deinem Bericht geschrieben hast. Allerdings habe ich dabei festgestellt, dass viele dieser Perfektionistenanfälle, die wir Frauen so haben, oft selbstgemacht sind.
    Wichtig ist zu merken, wann man die eigene Grenze überschritten hat und man dann auch mal „nein“ sagt.

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  12. Depressionen entstehen bei allen. Man nimmt es nicht so ernst, bevor es nicht schlimmer den Alltag macht. Meine Freundin hatte auch Schuldgefühle wegen schwere Krankheit. Familie konnte ihr nicht helfen. Manchmal braucht man die dritte Seite, die neutral eine Lösung findet. Ein Seans bei Psychologe kann andere Interpretation für das Leben geben.

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  13. Hallo Sabine, das, was du beschreibst, habe ich in etwa alle zwei Monate mal für ein bis zwei Wochen. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine Art Depression, oder besser gesagt um eine depressive Phase. Da ich bereits seit Jahren in therapeutischer Behandlung bin, weiß ich aber mittlerweile, dass es auch wieder vorbeigeht und akzeptiere diese Lustlosigkeit dann einfach anstatt mich unter Druck zu setzen und dagegen anzukämpfen.

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  14. Wenn ich zu viel Stress im Haushalt oder Arbeit habe, verliere ich gleichzeitig Motivation. Die depressive Verstimmung geht alleine nie weg, deswegen hilft manchmal eine Unterstützung in einigen Sachen und Hilfe in Haushaltsaufgaben. Danke für deine Erfahrung mit solchen Situationen!

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  15. Hallo Sabine – danke für deine Beschreibung. Das könnte 1:1 ich sein. Oft sind kleisnt Arbeiten im Haushalt mit größter Überwindung verbunden. Oft endet Aufräumen oder Aussortieren mit größerem Chaos als es vorher war.
    Es ist zum Verzweifeln.

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  16. Hallo, ich habe Deinen Beitrag gelesen. Stimme Dir soweit zu ( ich hoffe dass Du ist ok, auch wenn wir uns nicht kennen. Es fällt mir leichter , mich kannst du auch mit Du ansprechen.) Leider ist es etwas schwieriger für mich. Ich leide an Anorexie , Depressionen, Adhs, copd ,Laktoseintoleranz….. war im letzten Jahr in einer Klinik wegen der Anorexie. Als nach einem halben Jahr zurück kam , war es für mich sehr schwer am “ Normalen Leben “ teilzunehmen. Ich lebe in einer Partnerschaft und meine Kinder sind schon Erwachsen. Ich habe zwei Enkel von 3 und 1 Jahr. Ich Merkte die Veränderung direkt in meinem Umfeld. Alle wollten das ich eigentlich kerngesund nach Hause komme und alles Funktioniert wie sie es wollten. Ob es im Haushalt, Essen, Beweglichkeit, usw. Ist. Ich bekam es durch Anschreien, Vorwürfe, Blicke usw. Mitgeteilt. Haushaltshilfe geht nicht, Freunde oder Familie hilfe nicht da, Finanziell abhängig …. bekomme Erwerbsminderungsrente. Wenn mein Partner nicht wäre würde ich auf der Straße sitzen. Von Ihm ……Vorwürfe, Streit, gefühl Vermittlung ich bin zu dumm für alles und an allem schuld. ( vieles habe ich verursacht durch meine Krankheit … das Stimmt schon. ) . Doch Frage ist was kann ich tun in so einer Lage wo bekomme ich Hilfe her , auch von Behörden . Damit ich keinen mehr belasten muss in meinem Umkreis. Kann das Haus nicht verlassen Geld nicht vorhanden da ich auf meinem Konto nichts habe und es kontrolliert wird . Alle Ausgaben auch Bestellungen absprechen muss. Selbst Dinge im Cent Bereich. Auch beim Einkauf ….Ich komme aber noch mal in die Klinik die Zusage habe ich. Ich darf niemanden in die Wohnung lassen verboten …. was tun kann mir jemand wertvolle Tips geben. Frauenhaus ist keine Option für mich. LG Sony 68

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  17. Hallo und Guten Abend,
    Ich fange einfach Mal an, vielleicht versteht mich der eine oder andere..mein Name ist Jörg ich bin 52 Jahre , arbeite Vollzeit und lebe mit meiner Partnerin 49 seit fast 11 Jahren mit 2Kindern 11 und 18 in einer 2 Zimmer Wohnung..meine Partnerin Schaft es weder etwas im Haushalt zu machen,noch schafft sie es regelmäßig dafür zu Sorgen das zumindest eins der Kinder sein Mittag bekommt. Bei uns meistens gegen 21:00 Uhr..ja ich weiß viel zu spät..sie liegt auf der Couch, schläft,in der Nacht wird dann gezockt,oder gelesen
    ..!
    Hier sieht es täglich aus wie gebombt,dazu noch zwei Kater ,Gott sei Dank kastriert,aber hey wer macht das Klo sauber..fressen..ach ja Herrchen kommt ja bald nach Hause..OK fairer Weise gibt unser gemeinsamer Sohn mit seinen 11 j auch zwischendurch den Katzen ihr fressen..
    Wir hatten vor geraumer Zeit das Jugendamt hier, wir haben alles auf Tip top gemacht, das hat zwei nein sorry vier Wochen gedauert dann fing es wieder an und jetzt…die Küche sieht aus ,das Bad,mache ich auch zwischen durch , aber nicht einmal die Wäsche..doch Sonntag Abend ,was braucht ihr Montag..Socken ich habe mindesten 40 paar..kaufe ich jeden zweiten Monat neu,das Wohnzimmer, hier schläft Sie, das glaubt mir kein Mensch…und ich…ich habe glaube ich die Kraft verloren etwas zu sagen, denn wenn ich was sage dann ist Sturheit,keine großartigen Worte mehr ,Stille…

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  18. Ich bin 62, habe Schulden, eine 24jährige Borderline kranke Tochter, lebe in einer Messie-Wohnung und habeeine furchtbare Depression. Seit 83 Wochen sitze ich alleine in meiner 1-Zimmer-Wohnung unterm Dach und bin völlig einsam. Das Telefon klingelt nie. Meine Nachbarn sind alte Stasi Mörder (wirklch wahr), sie haben zwischen 30.000 und 50.000 Ostmark verdient und die Rentenversicherung hat das „Eins zu eins übernommen“. Zitat. Ich bin Redakteurin und werde von den Menschen hier gehasst, angeschrien, überwacht. Vor meiner Tür und hinter den Windschutzscheiben liegt fast täglich Hundekot, anonyme Briefe:“Hauen Sie ab“. Ich bekomme übrigens nur 1016 Euro Rente, habe aber immer sehr gut verdient. ICH BRAUCHE DRINGEND HILFE

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  19. Ich finde es toll wie du das alles geschrieben hast! Danke!
    Depression ist ein A….! Ich weiß wovon ich schreibe.
    Währe toll wenn du noch ein paar aufbauende Schritte schreiben könntest, für Menschen mit Depressionen.
    Es fällt so verdammt schwer.

    Ganz liebe Grüsse Natascha

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  20. Vielen Dank für den Beitrag. Bin gerade nach Trennung und Auszug aus dem Haus schwer depressiv. Kann mich nur sehr schwer an diese Wohnung gewöhnen (eigentlich überhaupt nicht) daher steht nach 5 Monaten noch alles voll mit Umzugskartons.
    Aber ich arbeite dran. Deine Zeilen geben mir Mut. LG

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  21. Liebe Sabine,

    vielen Dank für diesen Artikel.
    Es tut so gut im Internet nicht immer nur diese Perfektion zu sehen.
    Ich kämpfe seit vier Jahren mit Depressionen und in den schlimmen Phasen ist Aufstehen, Zähne putzen und mir ein Brot zum Essen machen schon ein riesiger Kraftakt.

    Dann schlägt Pinterest mir Putzpläne vor, bei denen ich mich schon bei einer gesunden Person frage, wie sie die in ihrem Alltag unterbringt, und ich möchte mich am liebsten gleich wieder heulend im Bett verkriechen.
    Ich finde es toll, dass du so ehrlich mit deiner Erkrankung und deinem Weg da raus umgehst. Das macht einem einfach echt Mut.

    Und für alle, die da gerade noch voll drinnen stecken: Lasst euch nicht entmutigen. Versucht die erreichten Ziele anzuerkennen, und seien sie noch so klein. Denn auch den Papierkram vom Esstisch zu räumen kann schon ein riesiger Erfolg sein. Haltet euch nicht immer vor, was ihr alles nicht erledigt habt, sondern seid stolz auf die Schritte, die ihr getan habt.
    Und ganz wichtig: Ihr seid nicht alleine damit. Denn wir sind viele!

    Viele Grüße,
    Annika

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