eigenes Ordnungssystem

Warum es so schwer ist, ein Ordnungssystem zu finden, das für einen wirklich funktioniert

Ganz ehrlich: Wie viele Ordnungstipps hast du dir bei Instagram schon angesehen? Oder wie viele Aufräum-Pins bei Pinterest gemerkt? Die Netflix-Serie von The Home Edit hast du in einem Rutsch runtergeschaut? Du kennst alle Bücher von Marie Kondo? Und, wie sieht es bei dir zu Hause jetzt aus? Ist es viel ordentlicher geworden?

 

Aus den Mails und Nachrichten meiner Leser*innen weiß ich, dass viele sehr frustriert sind, da sie trotz noch so vieler Ideen, Inspirationen und Anleitungen nicht wirklich ordentlicher geworden sind, bzw. ihr Haushalt noch immer chaotisch ist. Bei der ein oder anderen macht es „Klick“, wenn sie beispielsweise von der Faltmethode von Marie Kondo begeistert ist. Dann werden ein paar Wochen lang alle Dinge in kleine Päckchen gefaltet. Aber spätestens, wenn die Herren-Boxershorts vom Göttergatten selbst in die Schublade geworfen werden (was wir Frauen ja eigentlich gerne möchten!), ist das schöne Päckchensystem in Regenbogenoptik zerstört. Oder die Gewürze, die in mit einheitlichen Etiketten versehen wurden, stehen schon nach zwei Tagen nicht mehr in alphabetischer Reihenfolge.

Das mögen Luxusprobleme sein, aber sie nehmen uns ganz viel Motivation und lassen uns ganz schnell wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen.

ordnungssystem finden

 

Meine Geschichte

Nun, wenn ich Ordnung nicht lieben würde, dann wäre ich hier nicht richtig. Das ist schon mal Fakt. Aber ganz so einfach ist das nicht. Denn ich mag Ordnung nicht nur, ich brauche sie. Ohne visuelle Aufgeräumtheit werde ich nervös, wenn ich mich konzentrieren muss. Ich mag es am liebsten ganz ruhig und unaufgeregt, wenn es um mein Arbeitsumfeld geht. Und auch beim Wohnen brauche ich zwar visuelle Reize – sie dürfen aber nicht die Überhand gewinnen und müssen an dort platziert sein wo sie hingehören.

Wer Ordnung braucht, hält auch Ordnung – wenn diese Gleichung mal so aufgehen würde … Denn auch wenn ich sie gerne habe und auch wirklich benötige, so ist es mir in der Vergangenheit oft schwergefallen, sie so umzusetzen, wie ich es gerne hätte. Tatsächlich bin ich nämlich (wie viele andere) eine faule Socke. Als Kind war ich unglaublich ordentlich (aus den unterschiedlichsten Gründen: einer davon war bestimmt, dass meine Eltern beide nie besonders viel Wert auf Ordnung gelegt haben). Und damals war es wirklich leicht, denn worum musste ich mich schon groß kümmern? Um mein Zimmer und den Schulranzen. Beides lag komplett in meiner Verfügungsgewalt und bekam keinerlei Einmischen von Seiten der Familie. 

Der/die ein oder andere wird jetzt bestimmt schon ahnen, in welche Richtung es geht. Denn sobald ich auszog und mit anderen zusammenlebte, war meine autarke Ordnung dahin. Mitbewohner, Freunde, (Exmänner) und dann natürlich Sophie, sie alle führten zu einem Zuhause, in dem ich nicht mehr allein Herrin über die Dinge war. Und der Höhepunkt war Wolfgang, der mit Sophie eine unheilige Chaos-Allianz einging, die schwer zu übertreffen ist.

eigenes Ordnungssystem

Das Chaos-Team

Seit fast 15 Jahren lebe ich nun mit den Super-Chaoten zusammen. Keine Ahnung, welche Karma-Punkte da meinem ordentlichen Ich abgezogen wurden, aber anfänglich bin ich fast durchgedreht. Nicht nur ein Kind, das am liebsten in großen Haufen hauste (ja, ich weiß genau, dass ihr mich versteht!), sondern auch ein Mann, der morgens nach seinen Auftritten eine Spur mit Equipment und Klamotten von der Haustür bis ins Bad hinterließ.

Übrigens: Wer ein bisschen lachen möchte, schaut mal hier auf meinen allerersten Blog. Da gibt es einen wunderbaren Beitrag zu unseren Wäschebergen am Wochenende, zum Thema T-Shirt-Tausch und Taschen.

 

Ordnung in der Familie

 

Zurück zum Thema. 

Wie bleibt man denn ordentlich, wenn alle Ordnungsanstrengungen sofort wieder zunichte gemacht werden? Wenn der Mann, die Kinder, der Hund oder das Meerschweinchen überall ihre Spuren hinterlassen? Und dann braucht man selbst ja auch noch Motivation, um den eigenen inneren Schweinehund zu überlisten. Ich kann euch eines verraten: Es reicht nicht, wenn man sich eine Ordnungssystem heraussucht und dies versucht allein durchzuhalten oder es den anderen Mitbewohnern überstülpt.

Die meisten kennen einen (oder mehrer) der 3 Gründe für den Ordnungsfrust:

  • Du hast schon ganz viele Ordnungsbücher gelesen oder Ordnungstipps probiert und es herrscht immer noch Chaos
    Zu viel Input, zu wenig Zeit und kein Konzept, wie Du all die guten Ideen in Deinen Alltag integrieren sollst.
  • Alles, was du ausprobiert hast, hat kurz funktioniert und nach ein paar Wochen war die Unordnung wieder zurück
    Zu Beginn sind neue Systeme immer toll, aber nach kurzer Zeit merkst Du, dass es nicht wirklich zu Dir und Deinem Leben passt – ich nenne es den Ordnungs-Jojo-Effekt.
  • Deine Partnerin oder die Familie zieht nicht mit dir an einem Strang und du hast das Gefühl, alleine gegen Windmühlen zu kämpfen
    Keiner versteht Deine Ordnungs-Bedürfnisse und Du vergeudest viel Energie, um alle zu überzeugen oder hinter ihnen herzuräumen.

 

Streit und Tränen

Ich gebe es nur ungern zu, aber auch bei uns gab es schon wirklich viel Streit um das Thema Ordnung und auch Tränen flossen. Und wenn es bei uns schon so eskalieren kann, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass es bei euch auch nicht besser ist. Die offene Zahnpastatube ist oft nur der Auslöser für eine Explosion. Es stoßen zwei ganz unterschiedliche Ordnungswelten aufeinander und eine Kleinigkeit, wie die offen gelassene Tube, lässt alles eskalieren. Oder der fallen gelassene Schulranzen, die Essensreste im Spülbecken, die Tassensammlung auf dem Schreibtisch.

Das ist der kleine tägliche Streit. Aber es gibt durchaus Familien, in denen es so richtig hoch her geht. Wo das Thema Ordnung eine tickende Bombe ist, die jederzeit explodieren kann. Wo es täglich Konflikte gibt, weil sich über all die Jahre Wut und Frustration aufgebaut haben. Der Gang in die Küche und die dort herumstehenden Geschirrberge lassen den Knoten im Magen wachsen. Die überhand nehmende Zeitschriftensammlung ruft eine Wut hervor, die in keiner Relation mehr zu dem bedruckten Papier steht. Der Tritt auf den Legostein lässt Tränen rollen, weil er der 7564ste Grund an diesem Tag war, das Chaos nicht bezwungen zu haben. Auch wenn niemand es laut ausspricht: Unordnung ist ein häufiger Grund für Wutausbrüche und Konflikte.

Ist es nicht schrecklich, wie so etwas Banales wie Aufräumen unser Leben beeinflussen kann?

Und wir wollen doch alle Liebe und Harmonie in der Partnerschaft und der Familie. Und natürlich ein schönes Zuhause. Wie kann so ein unsäglich banales Thema unser Leben so bestimmen? Wie kann ein etwas so Nebensächliches wie Aufräumen Ehen an den Rand und Tränen in Kindergesichter bringen? Ist das im Hinblick auf all die Schwierigkeiten, die wir sonst so im (aktuellen) Leben bewältigen müssen, wirklich, wirklich frustrierend? Warum können (und sollen) wir da nicht locker lassen? Warum quälen wir uns und unsere Lieben Tag ein, Tag aus?

 

Die Gründe für unsere Schwierigkeiten,  sein eigenes Ordnungssystem zu finden

Und da wären wir auch schon bei den Gründen, warum es so unglaublich schwer fällt, ein passendes Ordnungssystem zu finden:

  1. Wir brauchen ein System, das zu uns und zu unserer Lebenssituation passt. Und die kann sich ja ändern.
  2. Wir brauchen ein System, das zu unserem Ordnungstyp passt. Also zu unserem ganz persönlichen Ordnungsempfinden. Dem einen ist Minimalismus zu puristisch, der nächste wird schon bei einem Brief auf der Küchenablage verrückt und dem Dritten reicht es schon, wenn man die Wohnung ohne größere Stürze betreten kann …
  3. Wir brauchen nicht nur EIN System, sondern viele unterschiedliche, die die unterschiedlichen Ordnungsbedürfnisse der Mitbewohner unter einen Hut bringt.
  4. Ach ja, und dann ticken wir natürlich auch gehirntechnisch und psychologisch ganz unterschiedlich, haben Hormone, die uns beeinflussen (ja, auch die mischen bei der Ordnung mit) und verschiedene ästhetische Präferenzen.

 

Für die Familie das Ordnungssystem finden

 

Und wie kann ich nun das passende Ordnungssystem finden?

Wenn es einen Zauber dafür gäbe, dann würde ich ihn euch jetzt hier teuer verkaufen ;-). Tatsächlich ist es ein Prozess, in dem ihr herausfinden müsst, was ihr benötigt, wie ihr euch am wohlsten fühlt und wie ihr das am besten für euch in ein passendes Ordnungssystem umsetzt.

Wie das funktioniert? Mit einem ganz genauen Blick in die Partnerschaft und die Familie und auf die Bedürfnisse des Einzelnen. Wenn ihr das wisst, dann kann ein ganz individuelles Ordnungssystem aufgebaut werden.

Um meine persönliche Ordnungsgeschichte abzuschließen: Wir haben es nach wirklich harten Jahren gefunden – ein System, das für uns alle funktioniert, niemanden stresst und mich glücklich macht :-).

 

 

So lange ihr es noch nicht gefunden habt, habe ich ein PDF für euch. Für alle, die Ordnung ein bisschen faken wollen: 25 Tricks, damit dein Zuhause ganz schnell ordentlicher aussieht! Hier geht es zum Anfordern des kostenlosen Downloads.

Und wer sich dafür interessiert, wie er ein ganz persönliches Ordnungssystem für sich, aber auch für seine Lieben aufbauen kann, der könnte sich für meine MasterClass interessieren. Hier lernst du alles, wie du ein individuelles Wohn- und Lebenskonzept findest, das zu dir und zu deiner aktuellen Lebenssituation passt. Das die ganzen Struggle der letzten Jahre Vergangenheit sein lässt und das dich endlich ein Zuhause haben lässt, das dich nicht mehr stresst. Keine Tränen, keine Konflikte und ein innerer Schweinehund, der nicht mehr nervt. Lass ihn zukünftig in der Ecke pennen.

Dafür brauchst Du keine hunderte Ratgeber mehr und auch das Putzsystem Deiner Nachbarin kann Dir endlich Schnuppe sein! Stattdessen musst du nur verstehen, wie du alle Ordnungs-Bausteine, Dein Gehirn und optische Tricks für Dich nutzen kannst, um endlich Ordnung in Deinem Zuhause zu schaffen, die Dich begeistert und Dir den Rücken frei hält (für Dinge, die wirklich wichtiger sind als aufzuräumen).

Die MasterClass findest du übrigens hier.

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Foto des Autors

Über Sabine

Ordnung war schon immer eine Leidenschaft von mir. Eine ordentliche Wohnung ruft tiefe Entspannung und Freude bei mir hervor! Leider, leider bin ich eine faule Socke, die zwar sortierte Wäsche liebt, aber eigentlich lieber ein Buch lesen würde. Also machte ich mir Gedanken zu folgender Frage: „Wie kann ich eine maximal ordentliche Wohnung mit minimalem Einsatz bekommen?“ Und das ist nun meine Mission! Viel Ordnung mit wenig Aufwand!

hier findest du alle Beiträge von Sabine

1 Gedanke zu „Warum es so schwer ist, ein Ordnungssystem zu finden, das für einen wirklich funktioniert“

  1. Hallo Sabine,
    als ich den „ Magischen-Marie-Manga“ gesehen hab, musste ich gleich lachen. Das wäre tatsächlich was für meine Tochter und Manga‘s mag sie auch. Danke für den Tipp, werde ich bei Gelegenheit mal bestellen und hoffe es hilft
    Liebe Grüße
    ElaRa

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